Freiheit für Dimitra, Marianna und alle Beschuldigten im Ampelokipi Fall!
Was ist passiert?
Am 31.10.2024 ereignete sich eine Explosion in einer Wohnung im Stadtteil Ampelokipi in Athen, bei der unser Gefährte Kiriakos Xymitris ums Leben kam und unsere Gefährtin Marianna schwer verletzt wurde. Daraufhin wurde unsere Freundin und Gefährtin Dimitra am 04.11.2024 am Flughafen in Athen festgenommen und befindet sich seiter in Untersuchungshaft im Korydallos Gefängnis in Athen. Weitere Gefährten, Dimitris, Nikos, A. K., sowie die schwer verletzte Marianna wurden ebenfalls vom griechischen Staat in Untersuchungshaft genommen. Die Begründung für die Festnahmen der Gefährten im Fall der Explosion des Apartements sind dabei fadenscheinig – es scheint, als ob der griechische Staat die Festnahmen braucht, um eine Vereinigung konstruieren zu können.
Dimitra ist dabei nicht nur in verschiedenen globalen anarchistischen Kämpfen aktiv, sondern war in den letzten Jahren auch teil lokaler feministischer, antikolonialer und antirassistischer Kämpfe in Bern. Auch stand sie immer für die Befreiung aller Unterdrückter – insbesondere für die Befreiung Palästinas – ein. Dimitra kämpfte stets mit Feuer und ihrem Wunsch nach einer freien Welt im Herzen, mit der Erkenntniss der Dringlichkeit zu handeln. Dadurch konnte sie Kämpfe und Projekte immer mit antreiben und tut dies nach wie vor, auch durch die Knastmauern hindurch.
Ihre Festnahme hinterlässt dennoch eine Lücke in Bern – sie fehlt vor Ort als Teil der politischen Bewegung und sie fehlt als Freundin.
Wie kam es zur Untersuchungshaft?
Dimitra befindet sich auf Basis wackliger Indizien mit denen versucht wird eine Vereinigung zu konstruieren in Untersuchungshaft. Sie ist beschuldigt der Formierung von und Teilnahme in einer terroristischen Organisation nach dem griechischen Paragraph 187A. Das Anti-Terror-Gesetz erlaubt den Behörden auf Basis schwammiger Indizien und wager Vermutungen harte Repression anzuwenden. Wie auch in anderen Fällen werden “terroristische” oder “kriminelle” Vereinigungen konstruiert, um Freund*innenschaften, Solidarität und widerständige Ideen zu kriminalisieren. Der Vorwurf des Terrorismus wird vom Staat immer wieder verwendet, um politische Aktionen zu delegitimieren, kriminalisieren und die Gesellschaft abzuschrecken. Doch wir lassen uns nicht spalten – wir stehen geschlossen solidarisch hinter unseren Gefährt*innen.
Miserable Haftbedingungen
Nachdem die Gefährtin Marianna bei der Explosion schwer verletzt wurde, kam sie in ein Krankenhaus um dort operiert zu werden. Noch in bewusstlosem Zustand nahmen ihr die Bullen Fingerabdrücke und Blut für DNA-Proben. Unter strenger Isolation und Überwachung wurde Marianna nicht die minimalste Privatsphäre gewährleistet, die Bullen liessen sie 24/7 keinen Moment unbeobachtet – auch bei intimen medizinischen Untersuchungen. Nur einen Tag nach der zweiten Operation wurde sie in das stark überbelegte Gefängnis Korydallos verlegt. Dort herrschen fürchterliche hygienische Zustände, es fehlt an einer Krankenabteilung und nicht einmal die grundlegendste medizinische Versorgung ist gewährleistet.
Diese Bedingungen betreffen nicht bloss Marianna, sondern alle Inhaftierten, jedoch stellt ihr Gesundheitszustand unter den schlechten Voraussetzungen ein grosses Risiko für sie dar.
Was nun? Warum ist es wichtig weiter zu kämpfen?
Mit Kyriakos haben wir einen leidenschaftlichen Mitstreiter verloren. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in anarchistischen Kämpfen. Doch eins ist gewiss: Kyriakos bleibt unvergessen. Wir werden seine Kämpfe weiter auf die Strasse tragen und umso unermündlicher und härter für eine solidarische Gesellschaft und eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung kämpfen!
Kyriakos Kämpfe weiterzutragen bedeutet für uns auch, die Gefangenschaft unserer Gefährt*innen Dimitra, Marianna und aller anderen nicht in Kauf zu nehmen.
Der griechische Staat muss sein absurdes Terror-Konstrukt zurücknehmen!
Solange Menschen eingesperrt werden und unsere Gefährt*innen hinter Gittern sind, muss deren Gesundheitsversorgung, das psychische und physische Wohlbefinden der Gefangenen gewährleistet werden!
Die Untersuchugshaft von Dimitra, Marianna und allen anderen Beschuldigten muss beendet werden!
Solidarität ist unsere Waffe – nutzen wir sie.
Zeigt euch solidarisch in verschiedenen Formen. Bleibt informiert, redet mit euren Freund*innen und Gefährt*innen über die Festnahmen.
Repression und Gerichtsverfahren kosten leider viel Geld. Falls ihr könnt, spendet Geld, fragt andere Menschen nach Spenden oder organisiert Soli-Anlässe, um Geld zu sammeln.
Verteilt Flyer, hängt Plakate auf, macht den Fall auf den Strassen präsent.
Lasst Dimitra, Marianna und die anderen Gefangenen an euren Kämpfen teilhaben und spüren, dass sie nicht alleine sind.
Schreibt Briefe und Postkarten.
Gegen alle Knäste und eine Gesellschaft die sie braucht.
Kyriakos unvergessen
Until we walk together again